Ausstellung 18.01.2019 bis 14.02.2019

Land.Schafft:Farbe

Der Ton der Heimat

Farbe Nr. 014, „Baverter Grün“

Ein großer Teil meiner selbst hergestellten Farben hat ihren Ursprung im Gestein das ich auf dem Stadtgebiet von Solingen gesammelt habe. Der große Raum im ersten Stock des Altbaus gibt mir die Möglichkeit ein 115 x 315 cm großes Feld aus 96 quadratischen Farbtafeln zu zeigen. Es ist eine Auswahl aus insgesamt 178 Gesteinsproben der letzten Jahre. Begleitet wird das Farbfeld von einer Auswahl Papierarbeiten. Verschiedene Kombinationen der Farben wurden nach Kriterien wie Gesteinsschicht, Farbharmonie oder Fundort in Bildern zusammengefasst.

18.01.2019 bis zum 14.02.2019
Öffnungszeiten:
Mo – Do: 8:00 – 16:00 Uhr
Fr 8:00 bis 14:00 Uhr

Rathaus Solingen
Walter- Scheel- Platz 1
42651 Solingen

Die Ausstellung befindet sich in der 1. Etage des Altbaus (Zugang über den Haupteingang)

Künstler bringt bergische Farben ins Rathaus

Solinger Tageblatt, 12.01.2019

Ein Bild für die „Solingen – Botschafter“ 2017

„Solingen hat viel zu bieten – dazu gehören auch herausragende Persönlichkeiten, die für unsere Stadt und deren Vielfalt stehen. Mit dem, was diese Menschen leisten und bewegt haben, sind sie positive Imageträger für die Klingenstadt. Sie geben den Erfolgen, die aus unserer Stadt kommen, ein Gesicht und einen Namen.“
(www.solingen.de)

Am Freitag, 19.01.2018 zeichnete Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach 3 Persönlichkeiten mit dem Titel „Solingen- Botschafter“ aus. Wie im Vorjahr habe ich die Ehre eine kleine Edition Bilder aus meinen selbst hergestellten Farben als Präsent für die Botschafter zur Verfügung zu stellen! 12 unvermischte Farbtöne aus dem Solinger Stadtgebiet die einen Einblick in die Palette der Landschaft geben.

 

www.solingen.de Die Stadt Solingen über die Botschafter

Solinger Bote 02/2016

Aus Steinen werden Naturfarben – Vernissage im Atelier Brenger
von Martina Hörle

„Begonnen hat es damit, dass ich einen Ort auf eine Weise darstellen wollte, wie man es normalerweise nicht macht.“ So erklärt Tom Brenger den Ursprung seiner Ausstellung „Landschaft der Farben – der Ton der Heimat“, die heute Nachmittag, 18 Uhr, eröffnet wurde.
Der Naturmensch Tom Brenger, der seit Kindesbeinen an immer gerne draußen ist, hat vor fünf Jahren damit angefangen, Farbe aus Naturmaterialien herzustellen. An den Orten, die er aufsuchte, interessierten ihn vor allem Farben, nicht die sichtbaren, sondern solche, die er im Boden finden konnte. „Die Proben, die ich mit nach Hause nahm, sahen anfangs für mich ein bisschen grau oder ein bisschen beige aus“, erzählt er. „Manchmal unterschieden sie sich nur durch winzige Nuancen.“
Vor drei Jahren hat er seine Tätigkeit intensiviert und systematisiert. Von jeder Probe, die er in seinen Rucksack gepackt hatte, wurden genaue Aufzeichnungen gemacht. Er begann sich mit Geologie zu befassen und verfasste Notizen darüber, welche Gesteinsschichten es in der hiesigen Region zu finden gibt.
Jetzt kann Brenger sogar mit Hilfe seiner Farbmaterialien manche Wanderwege nachstellen. Sein Lieblingswanderweg ist der Landrat-Lucas-Weg von Leichlingen über Glüder bis zum Rüden. Es geht immer an der Wupper entlang und Brenger genießt dabei die schönen Ausblicke, vom Material für seine Farben ganz zu schweigen.
In seinem Atelier ordnete er zunächst nach Farbverläufen. Dann aber zog er es vor, nach den drei wesentlichen Gesteinsschichten zu sortieren. An einer Wand seines Ateliers hängen jetzt drei große Farbtafeln nebeneinander. Links Unteres Mitteldevon, Mitte Oberes Unterdevon, rechts Unteres Unterdevon. Diese Tafeln decken einen Zeitraum von über 50 Mio. Jahren ab. Die intensive Beschäftigung mit Naturmaterialien hat ihn auch als Künstler verändert. Die Werke, mit denen er sich rund zwanzig Jahre befasst hat, laufen jetzt nebenher. Das natürliche Material fasziniert ihn. „Meine Fachbibliothek wächst stetig. Es ist erstaunlich, wie viel Informationen es über Farben und Pigmente gibt.“
Er erklärt weiter: „Auch wenn manche Farbtafeln monochrom scheinen, wirken sie unter der Lupe betrachtet völlig anders. Ganz reine Farben gibt es nur auf synthetischer Basis.“ Synthetik und Acrylate verwendet Brenger nicht. Seine Bindemittel sind auf natürlicher Basis, seine Tafeln genau wie Ikonen grundiert.
Es ist eine mühevolle Arbeit, die Steine im Mörser zu zerstoßen und zu Pigmenten zu verarbeiten, aus denen Farben hergestellt werden können. Mittlerweile ist Tom Brenger bei 178 Farbtönen angekommen. Doch noch ist nicht Schluss. „Ich habe genügend Material übrig, um die 200 voll zu machen“, erklärt Brenger. Doch derzeit hat die Dokumentation für ihn absolute Priorität. „Ich habe so viele Notizen und gesammelte Informationen zu meinen Gesteinsproben, die unbedingt verarbeitet werden müssen. Ich mag es nicht, wenn Gedanken verloren gehen!“

„Landschaft der Farben – der Ton der Heimat“, Ausstellung eines Künstlers, der mit Hilfe von Steinen durch die Zeit reist. (mh)

Ausstellung vom 19.2.2016 bis 23.2.2016

Landschaft der Farben – der Ton der Heimat

16-01-14 Einladung

Öffnungszeiten:
Freitag, 19. Februar 2016, 18:00 Uhr
Samstag, 2o. Februar 2016, 15:00 – 20:00 Uhr
Sonntag, 21 Februar 2016, 12:00 – 18:00 Uhr
Montag, 22. Februar 2016, 18:00 – 20:00 Uhr
Dienstag, 23. Februar 2016 18:00 – 20:00 Uhr

Atelier Tom Brenger
Merscheider Busch 7
42699 Solingen
(ehemalige Versuchsgalvanik der Firma Blasberg)

Die letzten Tage des Exit

Das „Exit“ war für viele Jahre eine sehr beliebte Rockdisko im Städtedreieck Solingen- Wuppertal- Remscheid. Tief im Tal der Wupper, unter der Müngstener Brücke gelegen zog es auch mich in den 90er Jahren oft dort hin. Eine Mischung aus Neugierde und Melancholie brachte mich dazu den Abriss 2008 zu beobachten und zu dokumentieren. Wenige Jahre später lernte ich den Schmied Michael Bauer- Brandes kennen, der seine Werkstatt in Sichtweite hat. Auch er besuchte die winterliche Baustelle täglich um Bilder zu machen. 2015 entschieden wir uns eine Auswahl der Aufnahmen in der Schmiede zu präsentieren.

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Aufnahme mit Hasselblad 500 c/m auf Ilford Delta 3200, Scan des Negativs
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Solinger Tageblatt
A_01
Aufnahme mit Hasselblad 500 c/m auf Ilford Delta 3200,Scan des Negativs
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Neujahr 2009 (Aufnahme digital)

Die Hand an der Wand – ein Experiment

Zeugnisse menschlicher Kunst aus der Frühgeschichte der Menschheit sind zahlreich, es vergeht kaum ein Jahr ohne neue Funde und Erkenntnisse. So ist die Verwendung von Rötelerden und Ocker schon für die Neandertaler nachweisbar. Beeindruckend sind die zahlreichen Beispiele für Höhlenmalerei. Neben den Darstellungen von Tieren (häufigstes Motiv) und abstrakten Zeichen finden sich immer wieder Bilder von Händen. Versuche der Experimentalarchäologie haben eindeutig ergeben das sie durch Aufspucken der Farbe, oder Abklatschen der eingefärbten Hand entstanden sind. Ich habe eine dieser mindestens 35.000 Jahre alten Techniken mit selbstgewonnener Erdfarbe nachempfunden, und habe das Pigment, mit Bindemittel vermengt, auf die Wand gespuckt. (Bindemittel: Gummi Arabicum) Es wurden auch Blasrohre gefunden mit denen das trockene Pigment aufgeblasen werden konnte. Durch die Feuchtigkeit in den Höhlen haftete das Pulver am Fels.

Der Titel des Beitrags zitiert den Buchtitel einer für die Forschung und Deutung der Höhlenmalerei wichtigen Schrift: „Die Hand an der Wand“ (Max Raphael, 1889 – 1952)
Raphael, der zuvor schon Schriften über Kunstgeschichte, Ästhetik und Archäologie verfasste, arbeitet bis zu seinem Freitod an einer „Empirischen Kunstgeschichte“, die sich auch der Höhlenmalerei widmete. Er war der erste Forscher und Kunsttheoretiker der sich streng wissenschaftlich mit der bis Anfang des 20. Jahrhunderts kaum beachteten Kunst der Steinzeit beschäftigte. Bis heute gelten seine Schriften zu dem Thema als Meilenstein.

HandAnDerWand
Hand in steinzeitlicher Spucktechnik, 2014

 

Ianus

Der doppelköpfige Ianus aus uralten Mythen hat mich zu dieser Arbeit inspiriert. Für die Version in Bronze montierte ich zwei Wachsmodelle zusammen, und retouchierte ein fliessenden Übergang. Auf diesem Wege entstanden bislang 3 Ianus, jeder ein Einzelstück.

Ianus_Werkbank_beideDie Herausforderung begann bei der Abformung des Schädels mit seinen zahlreichen Öffnungen. Die für die Abformung verschlossenen Öffnungen mußten im Wachsmodell wieder geöffnet werden, und ebenso wie die Naht zwischen den beiden halbierten Köpfen retouchiert werden. Spezifische Merkmale der knöchernen Oberfläche die durch den Guss verloren waren, oder im Wachsmodell undeutlich gerieten habe ich durch Ziselierarbeiten nachgeholt. Die Patina habe ich in Schwefelleber, bzw in einer Kombination aus Schwefelleber und Eisennitrat ausgeführt (Finish: Bienenwachs)

Mein Dank gilt der Kunstgiesserei Schmäke (Düsseldorf) für perfekte Rohgüsse.